06. März 2023 Thema: Allgemein Von Pierre Orthen
Die Bekämpfung des menschengemachten Klimawandels ist das zukunftsentscheidende Thema – auch für die Gemeinde Leutenbach. Bereits in der Vergangenheit haben sich SPD-Fraktion und Ortsverein für mehr Klima- und Umweltschutz stark gemacht, zum Beispiel durch erfolgreiche Initiativen für die Einführung von Tempo 30 auf den stark befahrenen Straßen und Klimaneutralität in der Gemeinde.
Wir möchten auch in Zukunft daran mitwirken zielorientierte und zukunftsweisende Maßnahmen für mehr Klimaschutz in Leutenbach umzusetzen. Unsere Motivation: eine lebenswerte Gemeinde auch für zukünftige Generationen zu schaffen. Bei allen Plänen möchten wir die Bevölkerung frühzeitig durch Bürger:innenbeteiligungsformate einbinden und auch die privaten Haushalte in die ökologische Transformation miteinbeziehen. Grundsätzlich müssen bei allen Beschlussvorlagen im Gemeinderat die Auswirkungen aufs Klima, beispielsweise hinsichtlich CO2-Emmittierung, ermittelt werden.
Erarbeitung eines Masterplans zur ökologischen Transformation
Zusätzlich zum Beschluss „Klimaneutrale Verwaltung Leutenbach“ bedarf es eines Plans mit flankierenden Maßnahmen. Dazu gehören die energetische Sanierung und eine 100-prozentige Versorgung der gemeindeeigenen Liegenschaften mit Ökostrom und der Ausbau der dezentralen ökologischen Energieversorgung der privaten Haushalte und Unternehmen. Ebenso soll sich Leutenbach für einen über die Landes- und Regionsprogramme hinausgehenden Ausbau der Flächenphotovoltaik- und Windkraft einsetzen. Darüber hinaus muss überprüft werden ob ergänzend der Bau eines Blockheizkraftwerkes oder Nahwärme-Konzepte sinnvoll und realisierbar sind. Bei all unseren Ansätzen bevorzugen wir genossenschaftliche Bürgerenergieansätze.
Auch müssen wir das Thema Arten- und Insektenschutz stärker in den Fokus unserer Arbeit stellen. Dazu gehört auch, dass Landwirtschaft möglichst ökologisch betrieben werden muss.
Der bewusste und schonende Umgang mit Ressourcen muss stärker in den Fokus der Gemeindepolitik gerückt werden. Unser Ziel sind ein plastikfreies Leutenbach und die Verringerung des Abfallaufkommens, weshalb wir bei Gemeindefesten wie Hocketse oder Weihnachtsmarkt einen Verzicht auf Plastik und das Anbieten von Mehrwegverpackungen fordern. Öffentliche Mülleimer müssen zu Recyclingeimer mit Optimierung auf Mülltrennung umgebaut werden. Auch in der Gastronomie und im Einzelhandel können von der Gemeindeverwaltung erarbeitete Programme und Maßnahmen wie Leutenbach-weite Mehrweg- oder Pfandsysteme einen wichtigen Beitrag leisten.
Im Bereich des Bauens muss weiterhin der Grundsatz „Innenverdichtung vor Außenentwicklung“ gelten.
Umweltfreundliche Verkehrswende
In der Gemeinde Leutenbach werden immer noch viele Strecken mit dem PKW zurückgelegt. Zur Reduzierung der CO2-Emmissionen müssen wir insbesondere das ÖPNV-Angebot ausbauen und Anreize für einen Umstieg auf Bus und Bahn schaffen. Die SPD setzt sich für eine Linien- und Taktverdichtung des Busnetzes und ein Bus-Angebot von Leutenbach nach Affalterbach ein. Hierzu könnten beispielsweise autonom fahrende Kleinbusse oder – bei erfolgreichem Verlauf der Testphase – eine dauerhafte Etablierung des VVS-On-Demand-Angebots mit Elektrofahrzeugen in der Gemeinde. Neben einer Angebotsausweitung muss jedoch auch ein attraktives und günstiges Ticketmodell eingeführt werden. Wir fordern daher ein 365-Euro-Ticket für Leutenbach.
Darüber hinaus setzt sich die Leutenbacher SPD für eine bessere Verzahnung der unterschiedlichen Verkehrsträger ein. Wie das gelingen kann, sieht man beispielsweise am Bahnhof Stuttgart-Vaihingen, der zu einem so genannten „Mobility Hub“ aufgewertet wurde. Das Konzept, das die letzte Meile vom Bahnhof zum Zielort und umgekehrt mit Leifahrrädern, E-Scootern oder E-Carsharing zurückgelegt werden, bietet auch am Nellmersbacher Bahnhof ein großes Potential. Ebenso wichtig ist eine barrierefreie Gestaltung der öffentlichen Verkehrsmittel und -stationen. Die Gemeinde Leutenbach muss sich deshalb zeitnah für eine Erhöhung der Bahnsteige und einen Umbau der Zuwegungen bei Bund, Deutscher Bahn und der Region Stuttgart einsetzen. Bis zur Realisierung fordert die SPD die Etablierung von Ein-/Aus-/Umsteigehilfen über den DB-Mobilitätsservice.
Außerdem muss der Umstieg aufs Rad gefördert werden, die Gemeinde hat hier z.B. durch die Einführung von Lastenfahrräder für ihre Bediensteten schon eine erste wichtige Maßnahme beschlossen. Um auch in der Breite der Bevölkerung für den Umstieg aufs Rad voranzubringen, muss auch die Radwegeinfrastruktur ausgebaut werden, insbesondere innerhalb der Wohngebiete.